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Politik braucht Utopien!

Politik braucht Utopien!

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23. September 2017
Allgemein, Blogbeitrag von Oliver Bayer
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Für uns Piraten geht es nicht darum, eine gute Verwaltung zu wählen, die bloß nichts verkehrt macht. Politiker sind keine Manager. Sollten keine Manager sein. Vor allem aber darf eine Bundeskanzlerin keine Verwalterin sein, die die Zukunft des Staates irgendwie im Best-Practice-Verfahren aushandelt. Sie muss Utopien aufbauen.

Ohne Utopien gibt es keine positive Zukunft, die als Ziel vor einem liegt; die es zu erreichen gilt. Utopielosigkeit in der Politik führt zu Depressionen. Aus Mangel an Utopien und Perspektiven entstehen Resignation, Frust, Wut, Gewalt, Protektionismus, Abgrenzung und Krieg.

Politik heute will so allerhand Dystopien stoppen: Den Klimawandel, die Finanzkrise, Terror, Hass, kaputte Brücken, bedrohliche Zuwanderung, wirtschaftlichen Abstieg. Wenn aber die schönste politische Vorstellung von der Zukunft, die ist, dass es nicht noch schlimmer wird, dann ist das eine politische Sackgasse.

Dann überdeckt Zynismus den politischen Alltag und jeder Schritt wird zur mühsamen Kraftanstrengung. Dann herrscht Hoffnungslosigkeit.

Wer ohne eine erstrebenswerte Zukunft lebt, lebt in Depression. Egal wie gut die Alltagspolitik sein mag. Auch ein gutes Bildungsprogramm oder eine ordentliche Familienpolitik ersetzen keine Utopie. Völlig egal, was gerade „wichtiger“ wäre oder nicht: Utopien werden in der Politik gebraucht!

Utopien machen nicht nur Sinn. Sie bringen Sinn. Utopien sind das Lebenselixier jeder erfolgreichen politischen Epoche.

Der Psychologe Christian Kohlross stellte fest: „Die Symptome von Utopielosigkeit sind die gleichen wie die einer agitierten Depression: ängstliche Unruhe, ein gesteigertes mediales Mitteilungsbedürfnis, eine notorische Unzufriedenheit und Hoffnungslosigkeit.“

Wir bemerken diese Symptome in Deutschland. Aber das hat Deutschland gar nicht verdient. Lasst uns das Mantra der Alternativlosigkeiten abstreifen. Lasst uns die Utopielosigkeit der Politik beenden. Neues wagen, Risiken erlauben und die oft beschworene Kultur des Scheiterns ernst nehmen. Gerade in der Politik. Die Kultur des Scheiterns gilt für StartUps und Unternehmen aber noch viel mehr für die Politik.

Wir können nicht zurück in die 90er. Die gute Nachricht: Es gibt gar keine final erreichbare Utopie, nach der alles nur wieder schlechter werden kann. Das Ende der Geschichte ist ein Märchen.

Ich verlange daher von allen Politikern und Parteien nicht mehr und nicht weniger als utopische Politik.

Ich fordere das Ende der Utopielosigkeit!

Das Leben in Deutschland braucht Utopien!


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