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Zwischenergebnis: Bezahlbare Wohnungen in Düsseldorf werden saniert – einige wenige.

Zwischenergebnis: Bezahlbare Wohnungen in Düsseldorf werden saniert – einige wenige.

Kundgebung vor dem SWD-Gebäude am 4. Juli

Kundgebung vor dem SWD-Gebäude am 4. Juli

Am Donnerstag trafen sich Vertreter des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum Düsseldorf von der KAB bis see red! mit der Städtischen Wohnungsgesellschaft Düsseldorf AG (SWD) – vorausgegangen war eine „Dauerwohnungsbesichtigung„. Ziel der Gespräche war aus Sicht des Bündnisses, dass leer stehende Wohnungen bezahlbar weitervermietet werden (siehe Übersichtsartikel zum Thema).

Begleitet wurden die Gespräche von einer kleinen Kundgebung vor dem SWD-Gebäude an der Witzelstraße. Zusammen mit den Aktivisten, Parteienvertretern (aus dem linken Spektrum) und Presse wartete ich bei bestem Sonnenschein auf das Ergebnis der Gespräche, die nach Aussagen der Beteiligten sehr konstruktiv verliefen, denn die SWD hat natürlich auch selbst ein Interesse daran, von der Stadt mehr Geld für die Sanierung des Wohnungsbestandes zu erhalten.

Rund 10 Millionen Euro Pacht muss die SWD jährlich an die Stadt zahlen – 1,5 Millionen Euro erhält die SWD von der Stadt durch das neue Handlungskonzept „Zukunft Wohnen“ (plus Ergänzungsantrag) für Modernisierung und Ersatzneubau. Diese 1,5 Millionen – so ein Ergebnis der Verhandlungen – sollen nun dafür verwendet werden, zunächst (2014) die Häuser Nr. 13-17 der Hammer Dorfstraße zu sanieren. Die Miete wird anschließend bei gut 6 Euro liegen. Die SWD habe stadtweit auf jeden Fall den ALG2-Satz im Blick, heißt es.

Dazu müssen die verbleibenden Mieter in die anderen Häuser der Hammer Dorfstraße ziehen. Zwischenzeitlich ständen dadurch 7-8 „leere“ Wohnungen zur Zwischenmiete (befristete Mietverträge) bereit. Die könnten auch an Studenten oder Auszubildende vermietet werden.

Die Nr. 3-9 der Hammer Dorfstraße (darunter das dauerbesichtigte Haus) werden anschließend saniert. Die Nummern 11 und 11a werden langfristig abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, in dem die Mieten dann sicherlich deutlich über 7 Euro liegen werden.  Im Sinne einer guten Durchmischung scheint mir das jedoch auch eine sehr vernünftige Lösung zu sein.

Auch an der Bruchstraße (Ecke Hellweg) stehen 58 Wohnungen der SWD leer – teilweise seit drei Jahren. Auch diese sollen wieder (evtl. befristet) vermietet werden. Hier und an anderen Standorten wird sich die Sanierung leider hinziehen, denn die verfügbaren 1,5 Millionen Euro werden nun zuerst an der Hammer Dorfstraße verbaut. Dennoch darf man diese Mittelkonzentration als Erfolg des Bündnisses verbuchen, denn gerade die Bestände an der Hammer Dorfstraße waren (noch viel mehr als die Häuser in unmittelbarer Nähe zum Projekt „Grafental“) Spekulationsobjekte. Durch die Sanierung dürfte die vollständige „Gentrifizierung“ (bzw. die Entstehung eines reinen Luxusviertels) in Hamm in unmittelbarer Nähe zum Hafenviertel schwieriger werden.

2013-07-04 13.36.16

Wohnen ist keine Ware..

Menschen, die eine bezahlbare Wohnung suchen, können sich beim Bündnis in eine Liste eintragen, die der SWD in Kürze überreicht wird. Die SWD will dann versuchen, all diesen Menschen eine Wohnung in Düsseldorf zu verschaffen.

Voraussetzung für die Umsetzung dieser Vereinbarungen ist eine Entscheidung im Aufsichtsrat, der am 18. Juli tagt. Dem Bündnis wird das Ergebnis in den Abendstunden des Donnerstages oder am Folgetag mitgeteilt.

Derweil sind die Aufgaben klar: Die Stadt muss mehr Geld für die SWD zur Sanierung auch anderer Bestände und für die Ausweitung des Angebots bereitstellen und natürlich müssen wir weiterhin aufpassen, dass wenigstens das magere Handlungskonzept im Sinne Düsseldorfs umgesetzt wird: D.h. die getrennte Realisierung von Luxuswohnungen und Sozialwohnungen – wie derzeit zwischen Stadt und Investoren verhandelt wird – ist zu vermeiden. Die Durchmischung in den Stadtteilen muss gefördert werden.